Franz Svoboda
Eisendreher. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Svoboda wurde am 24.11.1898 in Wien geboren. Er arbeitete als Eisendreher. 1923 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der Gewerkschaft der Metallarbeiter an. Sein Arbeitsplatz war im Siemens-Schuckertwerk (Wien-Leopoldau).
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 3. 2. 1942 wurde Franz Svoboda verhaftet und am 12. 2. 1943 zum Tode verurteilt. Am 2.6.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Den Franz Svoboda warb ein Arbeitskamerad, der kommunistische Funktionär Besenkopf, im April 1941 als zahlendes Mitglied des Solidaritätsfonds, a. d. die Familien verhafteter Kommunisten unterstützt werden sollten. (…) Darüber hinaus ließ Svoboda sich von dem kommunistischen Funktionär Rosenberger bestimmen, Verbindungsmann zu einem anderen Wiener Siemens-Schuckert-Betrieb zu sein.“
Mahnmal, Gedenktafeln
Sein Name findet sich auf dem am 6. 7. 1946 enthüllten, von der tschechoslowakischen Sektion der KPÖ gestifteten Mahnmal am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 42, auf der Gedenktafel Wien 10 (Leibnitzgasse 10); ebenso auf der Gedenktafel des am 2. 11. 1949 errichteten Mahnmals des Wiener Kabel- u. Metallwerkes Wien 21 (Siemensstraße 88-92; jetzt Siemens AG Österreich).
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien